Filmportrait:
DJANGO

Filmplakat DJANGO

DJANGO


Italien / Spanien 1966
R: Sergio Corbucci, mit: mit: Franco Nero, José Bódalo, Loredana Nusciak, Ángel Álvarez
Länge: 88 Min, FSK: 18

Begleitend zum neuen Tarantino!
Auch bekannt als "DJANGO, der mit dem Sarg ist da!"
Sergio Corbuccis Western hat bis heute zahlreiche Regisseure und ihre Filme beeinflusst und enthält eine starke zeitgenössische gesellschaftskritische Komponente. Durch seine Brutalität und seinen bitteren schwarzen Humor unterschied er sich stark vom damaligen amerikanischen Western. Aufgrund des großen Erfolges des Filmes entstanden viele weitere Django-Filme, die alle versuchten, den Stil des Originals nachzuahmen, aber oft nur dürftigen Erfolg hatten. Es gab zum Beispiel einen Western mit Franco Nero mit dem Titel "Texas, Addio", der vor Django gedreht wurde und in dem er einen Sheriff mit Namen Burt Sullivan spielte. Er trug darin schon die gleiche Kleidung wie in Django und hatte auch ein ähnlich forsches Auftreten. Nach dem Erfolg des Films Django wurde dieser Film flugs in "Django, der Rächer" umbenannt und neu synchronisiert, und der Sheriff hieß plötzlich Django Sullivan. Auch wurde vielen billigen Spaghetti-Western ein deutscher Verleihtitel verpasst, der den Namen Django enthielt, die im Original jedoch gar nicht an Corbuccis Django orientiert waren. Die einzige offizielle Fortsetzung heißt "Djangos Rückkehr", entspricht aber nicht mehr dem Stil des Originals. Der einzige Film, der von Anhängern als Django-Fortsetzung akzeptiert wurde, ist der brutale "Töte, Django" mit Tomas Milian. Als eine späte Hommage an den Film sind auch die Western von Enzo G. Castellari "Keoma" (1976) mit Franco Nero und "Die Rache des weißen Indianers" (1994) zu betrachten.
Filmexperte Christian Kessler (Splatting Image, Filmclub BUIO OMEGA) hat ausgeführt, daß „Django einer der unglaublichsten Filme aller Zeiten ist. Corbucci malt ein Bild von der Welt, das an Pessimismus nicht zu überbieten ist. Django ist ein durch den Tod seiner Frau gebrochener Außenseiter, der sich nur noch selbst begraben möchte. Doch er muss eine Kreuzigungs- und Wiederauferstehungsgeschichte durchleiden um am Schluss doch mit leeren Händen dazustehen. Corbucci schafft es Illusionen von Gerechtigkeit zu erzeugen, die letztlich auch zum Scheitern verurteilt sind. Hallo Meisterwerk.“