Filmportrait:
Zentralflughafen THF

Filmplakat Zentralflughafen THF

Zentralflughafen THF


"Mehr als ein Film über Flüchtlinge im Hangar. Es ist ein Film über Deutschland. "-taz
D 2018
R: Karim Aïnouz
Länge: 97 Min., FSK: 0 J.

Der Flughafen Tempelhof in Berlin – das größte Baudenkmal Europas – steht für die monumentale Selbstinszenierung der Nationalsozialisten, ist aber durch die Luftbrücke von 1948/49 auch zu einem Symbol der Freiheit geworden und Filmkulisse bekannter Filme wie EINS, ZWEI, DREI von Billy Wilder oder Will Trempers DIE ENDLOSE NACHT mit Hannelore Elsner. Seit Herbst 2015 dienen einige Hangars als Flüchtlingsnotunterkunft. Der Syrer Ibrahim und der Iraker Qutaiba träumen mit mehr als 2000 Geflüchteten davon, endlich anzukommen. Voller Hoffnung bereiten sie sich mit Übersetzern, Ärzten, Sprachlehrern und Jobvermittlern auf ein neues Zuhause in Deutschland vor. Fehlende Rückzugsmöglichkeiten sowie Kommunikations- und Verwaltungsbarrieren werden dabei zur Herausforderung, während auf dem benachbarten Tempelhofer Feld Berliner und Touristen ihrem Alltag entfliehen. Chaos und Harmonie: zwei Welten an einem Ort.

Ein Jahr lang hat Karim Aïnouz den Alltag der beiden Heimatsuchenden begleitet. Eindrucksvolle Bildkompositionen dokumentieren einfühlsam ihr von Unsicherheit, Verstörung, Leid, Unbeschwertheit und Sehnsucht bestimmtes Leben. Architektur und Jahreszeiten verleihen dabei ihrer Realität ein surreales Gesicht. Das Porträt einer Stadt in einer Stadt – und zugleich eines von Europa zwischen Utopie und Krise.

"Mehr als ein Film über Flüchtlinge im Hangar. Es ist ein Film über Deutschland.
taz

"Ein einzigartiger, beobachtender Dokumentarfilm, der die Schönheit räumlicher Formen zelebriert, ohne die Menschen zu vergessen, die darin leben. Karim Aïnouz verbindet in perfekter Balance zwischen Menschen und Orten sein herausragendes Gespür für architektonische Form mit seinem tief empathischen Blick auf Flüchtlingsschicksale in Berlin. Seine Protagonisten setzen den leblosen Statistiken der Flüchtlingsdebatten eine erfrischende Menschlichkeit entgegen.
VARIETY

"Ein Film über Stein, Transit und Vergänglichkeit wurde zu einem über Menschen, ihren Verlust, ihre Hoffnung. So kann’s kommen."
HAZ